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Arbeit 4.0 - Der Einfluss der Digitalisierung, Robotik, Künstlichen Intelligenz

Ein Roboter Arm als Symbol der Digitalisierung in der Zukunft

Digitalisierung, Intelligente Roboter, Künstliche Intelligenz: Die Arbeitswelt befindet sich in einem starken Wandel. 
Das Arbeiten ist historisch betrachtet genauso wie jetzt stets Wandlungsprozessen unterworfen. Diese Wandlungsprozesse sind durch ökonomische und technologische Veränderungen bestimmt, die die Arbeitswelt und die Gesellschaft nachhaltig verändern. Arbeit 4.0 ist das Schlagwort für die aktuelle Veränderung, die vor allem durch die fortschreitende Digitalisierung geprägt wird. Damit nimmt Arbeit 4.0 Bezug auf die Industriegeschichte und die ersten drei industriellen Revolutionen.

  • Industrie 1.0/Arbeit 1.0: Dies bezeichnet den Beginn der Industriegesellschaft. Im 18. Jahrhundert bilden sich mit der Industrie auch Arbeiterorganisationen.
  • Industrie 2.0/Arbeit 2.0: Hiermit werden die Beginne des Wohlfahrtsstaats in Zeiten der Massenproduktion des 19. Jahrhunderts bezeichnet.
  • Industrie 3.0/Arbeit 3.0: Die soziale Marktwirtschaft prägt den Sozialstaat und die Arbeitnehmerrechte im Laufe des 20. Jahrhunderts.
  • Industrie 4.0/Arbeit 4.0: Die zur Zeit laufende Verknüpfung von Produkten und Prozessen über das Internet und die einhergehende Veränderung der Arbeitswelt durch die Digitalisierung.

Zukunft des Arbeitens – Arbeit 4.0

Der Begriff Arbeit 4.0 bezeichnet also die neue Arbeitsweise der heutigen Gesellschaft im globalen und digitalen Zeitalter. Zum einen werden durch Robotik und Automatisierung Arbeitsplätze verdrängt, zum anderen verändert sich die Art wie gearbeitet wird maßgeblich.
Dieser Wandel bezieht sich nicht länger nur auf IT-Berufe, sondern auf alle Arbeitsbereiche. Welche Änderungen in der Arbeitswelt stehen also durch die Digitalisierung an? Unter dem Begriff Arbeit 4.0 fallen neue Formen des Managements und der Personalführung. Durch die relative Unabhängigkeit der Mitarbeiter werden zudem Hierarchien in Frage gestellt. Arbeitskonzepte entstehen, in dem der Chef bzw. die Chefin die Funktion eines Coaches einnimmt, der Mitarbeiter fördert und gute Entwicklungsmöglichkeiten gibt, statt hierarchische Entscheidungen zu treffen.
Auch Arbeitszeiten und Arbeitsorte werden flexibler: Büros mit starren Kernarbeitszeiten gehören der Geschichte an und die Entwicklung geht zum „mobilen Arbeiten“ von unterwegs, dem Homeoffice und zu flexiblen Arbeitszeiten. Begriffe wie Jobsharing oder Crowdworking lösen traditionelle Arbeitsformen ab. Wenn jeder von überall arbeiten kann, kommt es außerdem dazu, dass nur noch einzelne Aufgabenbausteine ausgeschrieben werden (Crowdworking). Bei der Forschung und Entwicklung eines neuen Produktes arbeiten Wissenschaftler und Experten aus verschiedenen Universitäten, Arbeitsgruppen und der Wirtschaft aus unterschiedlichen Ländern zusammen, in denen jeder sein individuelles Fachwissen einfließen lassen kann.

Wissenswert: Das gilt auch für Art der Jobsuche bzw. Personalgewinnung: Zukünftig werden neue Mitarbeiter*innen vermehrt über soziale Plattformen und exklusive Newsletter gesucht (XING, LinkedIn, Facebook-Gruppen, Twitter).

Ein Mann arbeitet am Laptop und zeigt damit die Digitalisierung im Alltag.
Foto von crew von Unsplash

Arbeit 4.0 – Jobs der Zukunft

Kostet die Digitalisierung Arbeitsplätze – oder schafft sie neue? Dies lässt sich in dem vollen Ausmaß noch nicht absehen. Experten gehen jedoch davon aus, dass es entscheidende Verschiebungen geben wird.

Unternehmen stecken Riesensummen in Automatisierung und Künstliche Intelligenz. Es werden jedoch nicht nur Routinetätigkeiten, deren Ausführung womöglich durch Maschinen ersetzt werden können, von der Digitalisierung und dem Wegfall von Arbeitsplätzen betroffen. Die Digitalisierung hat längst alle Branchen erreicht. Die Technologie fungiert als Helfer des Menschen und der Mensch als Erfinder und Instandhalter der Technologie.

Was sind die Skills der Zukunft?

Grundsätzlich werden alle Berufsbilder in Zukunft einen höheren IT-Bezug haben. IKT (Informations- und Kommunikationstechnik) bezogene Kompetenzen sind notwendig, um Potenziale digitaler Technologien im Job zu nutzen. Stark gefragt sind außerdem IT-Kompetenzen in Verbindung mit wirtschaftlichen Fähigkeiten und Führungskompetenzen.
Weiter werden Mitarbeiter in allen Bereichen in nächsten fünf Jahren neue Sets an Schlüsselqualifikationen benötigen, hat die Studie „Future Skills“ des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft ergeben. Wichtige Schlüsselqualifikationen sind demnach:

  • digitale Grundfähigkeiten (souveräner Umgang mit digitalen Daten und gängiger Software)
  • Fähigkeiten zum kollaborativen und agilen Arbeiten
  • Durchhaltevermögen, Anpassungs- und Problemlösungsfähigkeit sowie Kreativität

Weitere Informationen

Der digitale Wandel wird folglich auch neue Jobs schaffen. Wer jetzt in den Arbeitsmarkt einsteigt, sollte nicht davon ausgehen, den gleichen Beruf sein Leben lang zu machen. Berufsbilder sollten schnell und flexibel auf Veränderungen angepasst werden können.
Es werden auch neue Berufsbilder entstehen: Beispielsweise die Ausbildung/ Umschulung zum Kaufmann/-frau im E-Commerce.

Channelpartner definiert sieben Berufe durch den digitalen Wandel, die Zukunft haben:

  • Data Scientist
  • Data Steward
  • Online-Marketing-Manager
  • SEO-Experte
  • Conversion-Manager
  • 3D-Druck-Experte
  • Cloud-Architekt

Vorbereitung auf die Arbeitswelt 4.0

Laut einer Studie von Ashoka und McKinsey wird nicht nur die Nachfrage nach digitalen Fähigkeiten steigen, sondern auch nach sozialen Kompetenzen. Unternehmen sollten demnach zwischen vier Formen der Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeiter unterscheiden und entsprechende Angebote schaffen:

  • „Upskilling“: die Anwendung neuer Technologie erlernen
  • „Digital reskilling“: neue Fähigkeiten lernen, die durch Digitalisierung entstehen
  • „Human reskilling“: Heranführen der Mitarbeiter*innen und Motivierung zur Erlernung und Entwicklung neuer Fähigkeiten sowie ein erweitertes Einfühlungsvermögen
  • „Meta skilling“: Selbstorganisation, Führungs-, Anpassungs- und Teamfähigkeit oder Kreativität

Fest steht: Wer sich auf dem Arbeitsmarkt der Zukunft behaupten will, muss bereit sein, sich ständig weiterzuentwickeln und auf neue Anforderungen einzustellen. Arbeitende müssen sich immer weiter spezialisieren, neue Technologien lernen. Der Fokus liegt auf Bildung und Weiterbildung und die Digitalisierung und das Internet machen Informationen weltweit sofort verfügbar.

Es gilt der Grundsatz eines lebenslangen Lernens:

  • ständige Weiterbildung aufgrund der Entwicklung hin zur Wissensgesellschaft
  • lebenslanges Lernen und das Erfordernis, sich auf Veränderungen einzulassen und diese zu bewältigen, die für die Arbeitnehmer*innen im Zeitalter der Digitalisierung immer wichtiger werden

Zudem ist es wichtig, Rahmenbedingungen für die zukünftige Entwicklung zu setzen.

Arbeit 4.0 – Rechtliche Rahmenbedingungen

Um diese Chancen der Digitalisierung für Arbeitsprozesse und Arbeitsbedingungen zu nutzen und Arbeiten 4.0 zu ermöglichen, müssen auch die rechtlichen Rahmenbedingungen angepasst werden. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) hat im Sommer 2015 ein erstes Grünbuch (Diskussionspapier zu einem bestimmten Thema) mit dem Titel „Arbeiten 4.0“ veröffentlicht und damit die gesellschaftliche Debatte über den menschengerecht gestalteten Wandel der Arbeitswelt initiiert. Das 2016 entwickelte Weißbuch (Sammlung von Vorschlägen zu bestimmten Vorgehen) „Arbeit 4.0“ formuliert erste Antworten auf das Grünbuch.
Zum Beispiel sollen Erwerbstätigenkonten für junge Arbeitnehmer eingerichtet werden, Weiterentwicklung der Arbeitsschutzinstrumente (psychische Bereich, Arbeitsschutz 4.0)…
Die Reaktionen auf Diskussionen waren unterschiedlich, einerseits Angst vor hohen Kosten, andererseits Wunsch nach schneller Umsetzung. Zudem ist eine Modernisierung des Arbeitszeitgesetzes unumgänglich.

Crowdworking, JobSharing, mobile Arbeit

Crowdworking, JobSharing und mobile Arbeit sind Begriffe, die die flexible Orts- und Zeitgestaltung der Arbeit adressieren. All diese neuen Möglichkeiten des „New Working“ sind mit Kosten verbunden, lohnen sich aber aus Arbeitgebersicht, denn es entstehen klare Mehrwerte:

  • Steigerung der Produktivität und Senkung der Krankheitsraten
  • flexiblere Gestaltung der Arbeitszeit geht bei vielen Mitarbeitenden mit einer Steigerung ihrer Motivation einher

Andererseits besteht die Gefahr, dass die Grenzen zwischen Arbeits- und Privatleben immer weiter verschwimmen und es aufgrund der ständigen Erreichbarkeit nicht genug Erholungsphasen gibt, sodass eine ausgewogene Work-Life-Balance verhindert wird.

Im Folgenden wollen wir diese wichtigen Begriffe für euch klären.

Crowdworking: Crowdworking oder auch Crowdsourcing genannt bezeichnet die Verlagerung von Arbeit auf eine Menschenmenge (Crowd) in der ganzen Welt

  • zu dem Zweck entstehen neue Plattformen, die Arbeitgeber und Arbeitnehmer vernetzen
  • Aufgaben reichen hier von kleinen einfach vergüteten Tätigkeiten, die jeder erledigen kann bis zu komplexen Programmieraufgaben
  • der durchschnittliche Crowdworker in Deutschland ist 36 Jahre alt und überdurchschnittlich gebildet
  • so ist der Begriff Digitaler Nomade entstanden, der Unternehmer, Freelancer oder seltener auch Angestellte beschreibt, die ihrer Arbeit weitestgehend im Internet nachgehen und somit ortsunabhängig arbeiten können.

Jobsharing: Jobsharing beschreibt ein flexibles Arbeitszeitmodell, bei dem sich zwei (oder mehr) Personen eine Vollzeitstelle teilen. Diese arbeiten dabei eng als Team zusammen, die Aufgabenbereiche werden klar abgegrenzt und aufgeteilt.

  • Teamarbeit spielt dabei eine wichtige Rolle und ist somit der Unterschied zu Teilzeit
  • macht es möglich auch Nicht-Teilzeitstellen zeitlich aufzuteilen
  • „Top-Sharing“: Teilen von Führungspositionen wird immer beliebter

Hier findet ihr weitere Information zum Thema Jobsharing.

Mobiles Arbeiten: Dank mobiler Endgeräte ist das Arbeiten von unterwegs mittlerweile für fast jeden Job möglich. Heutzutage wird der Arbeitsort zunehmend freigegeben und nicht mehr auf die häusliche Wohnung oder den Arbeitsplatz im Büro beschränkt. Dies nennt sich dann mobiles Arbeiten – Arbeiten während der Bahnfahrt, im Restaurant oder wo auch immer sich der Berufstätige aufhält.

  • umfasst arbeiten von überall (nicht wie bei „Homeoffice“ nur von Zuhause)
  • für Homeoffice und mobile Arbeit gelten unterschiedliche rechtliche Regelungen. Deswegen ist die Regelung im Arbeitsvertrag für mobile Arbeit sehr entscheidend.
  • Regelungen zu Arbeitszeiten gelten aber auch für mobile Arbeit

Weitere Informationen zum Thema mobile Arbeit findet ihr hier.

Das Beitragsbild ist von Franck V. von Unsplash.

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